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Ein Jahr Trauerschwäne in Bad Gandersheim

Waren sich die Trauerschwäne bei der Entstehung dieses Fotos heute früh bewusst, dass dies ein besonderer Tag ist? Das werden wir wohl nie erfahren.
Tatsache ist aber, dass Albert und Victoria genau heute vor einem Jahr auf große Reise gingen – von Schloss Rosenau in Rödental bei Coburg (Bayern) in den ca. 265 km entfernt gelegenen niedersächsischen Sole-Kurort Bad Gandersheim.
Am Abend dieses Tages schwammen sie zum ersten Mal über die Osterbergseen auf dem Gelände der damals stattfindenden Landesgartenschau und erkundeten die nagelneue und gemütlich hergerichtete Unterkunft auf ihrer Insel.
Seither ist viel geschehen…
Seinem Ruf, gerne auf Wanderschaft zu gehen, wurde das königliche Paar auch hier gerecht. Waren sie die ersten Monate noch durch die Umzäunung des LAGA-Geländes an weiten Exkursionen gehindert, so ergriffen sie schon kurz nach der teilweisen Wiederöffnung des Parks die Chance, sich die schöne Natur und die historischen Mauern der Festspielstadt bei einem Abstecher mit Übernachtung und Verpflegung einmal selbst anzuschauen.
Es blieb nicht der einzige Ausflug…
Und dann kam der Winter – den sie, von nun an nicht mehr in einem Winterquartier, sondern (wie es sich für standorttreue Tiere gehört) in dem ihnen vertrauten Revier verbringen sollten.
Für diese Tiere gar kein Problem!
Albert und Victoria schienen Eis und Schnee überhaupt nicht zu stören. Ganz im Gegenteil!
Anstatt zu schwimmen, spazierten sie nun gemeinsam über die Seen oder hielten sich auf einem ihrer beiden Winterruheplätze auf und legten die Beine hoch.
Leckeres Schwanenmüsli und frisches Grün wurde täglich geliefert.
Und gab es doch einmal ein Problem, dann waren stets sehr schnell helfende Hände vor Ort.
Wirklich spannend wurde es jedoch Mitte Januar, als trotz winterlicher Temperaturen bei unseren schwarzen Schönheiten der Frühling anbrach.
Es wurde geturtelt, gemeinsam ein Nest gebaut und dieses so lange immer wieder neu dekoriert bis Victoria mit dem Ergebnis rundum zufrieden war.
Am ersten Sonntag im Februar begann dann die schwierige Aufgabe des Eierlegens und abwechselnden Brütens. Es war für alle – Tiere und interessierte Menschen - eine lange und bange Wartezeit. Würde es tatsächlich Junge geben? Würde alles gutgehen?
Der errechnete Schlüpfzeitraum lag zwischen dem 16. und 23.03. - und am Morgen des 21.03. war klar: Das Schlüpfen hatte begonnen!
Nach den üblichen ersten 24 h im Nest zogen am frühen Samstagmorgen an der Seite ihrer Eltern fünf graue Flauschbälle über den ersten Osterbergsee und die Aufmerksamkeit aller Spaziergänger auf sich.
Heute, fast 18 Wochen später, liegen die größten Herausforderungen für Eltern und Küken hinter ihnen. Vier haben überlebt und können jetzt ihre Teenage-Zeit genießen. Welch ein Erfolg!
Unter den wachsamen Augen der Eltern haben die Kleinen gelernt, die üblichen Gefahren im Wasser und an Land zu erkennen und brenzlige Situationen zu meistern.
Und sollte doch mal etwas schiefgehen, können sie sich stets auf die Aufmerksamkeit und Hilfsbereitschaft ihrer menschlichen Mitbürger verlassen.
Eine wirklich gute Basis für ein langes und glückliches Zusammenleben!

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